Wir reden mit – AGRA sieht Lichtblick im ARD-Reformprozess

Seit Monaten fordert die AGRA Mitsprache für Redakteurinnen und Redakteure im ARD-Reformprozess. Anlässlich der AGRA-Frühjahrstagung bekräftigte der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke seine Gesprächsbereitschaft.

Nötige Reformprozesse

Zwei Tage lang diskutierte die AGRA (Arbeitsgemeinschaft der Redakteursausschüsse von ARD, ZDF und Deutschlandradio) in Stuttgart intensiv über den Reformprozess der ARD und wie er gelingen kann. Dass er erfolgreich sein muss, ist allen klar.

Programmschaffende machen unabhängigen Journalismus erst möglich. Die AGRA ist deshalb der Ansicht, dass ein Reformprozess ohne die Beteiligung der Redakteurinnen und Redakteure nicht gelingen kann. Der ARD-Reformprozess soll die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach außen stärken. Dies kann nach Meinung der AGRA aber nur gelingen, wenn die Akzeptanz der Reform auch innerhalb der ARD-Anstalten bei den Programmschaffenden vorhanden ist.

Gesprächsbereitschaft bekräftigt

Bei den Gesprächen machte der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke der AGRA das Angebot, dass sie Vorschläge erarbeiten könne, wie sich die gewählten Redaktionsvertretungen in den jeweiligen Anstalten in den Prozess einbringen wollen. Gniffke betonte, dass der Reformprozess nur gemeinsam zu schaffen sei. Alle ARD-Anstalten müssten an einem Strang ziehen.

„Redaktionsstatute sind Brandschutzmauern gegen Angriffe“

​​​​​​​​​​​​​​Gniffke sagte auch, dass Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit das Wichtigste bei der Berichterstattung seien: ​“Starke und gute Redaktionsstatute sind die Brandschutzmauern gegen Angriffe auf die journalistische Unabhängigkeit.“

Die AGRA fordert schon lange, dass in allen Anstalten starke Redaktionsstatute mit allen Pflichten und Rechten erforderlich sind. Sie garantieren die innere und äußere Pressefreiheit der Programmschaffenden. Im Gegensatz zum WDR, SWR oder NDR hat beispielsweise der BR noch gar kein Statut, andere Anstalten wie der HR oder das ZDF haben nur schwache rechtliche Grundlagen für Redaktionsvertretungen.

Hubert Krech, Gabi Probst, Renate Ulm

Sprecher*innen der AGRA

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AGRA – Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse

Sprecher*innen: Hubert Krech (ZDF), Gabi Probst (RBB), Renate Ulm (BR)

Kontakt: sprecher@agra-rundfunk.de – http://blog.agra-rundfunk.de

 

Die AGRA ist die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle). Die Redakteursausschüsse sind jeweils gewählte Vertreter der Redakteure und setzen sich für die innere und äußere Pressefreiheit ein. Die Redakteursmitwirkung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt und ist in mehreren Bundesländern gesetzlich festgeschrieben.

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