Mindeststandards für Pressefreiheit

“Wiener Erklärung”: Redaktionsvertretungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz setzen Maßstäbe

Die Redaktionsvertretungen von ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle (AGRA), der ORF-Redakteursrat und KollegInnen von der Schweizer SRG vereinbarten bei ihrer Herbst-Tagung in Wien eine weitreichende Kooperation. Erstes konkretes Ergebnis ist ein länderübergreifendes Muster-Statut für die Redaktionen der deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Sender. Es enthält Eckpunkte zur Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit, die in einigen Ländern Europas massiv unter Druck geraten ist.

“Mit diesem Musterstatut setzen wir länderübergreifende, einheitliche Maßstäbe für die unabhängige Berichterstattung in unseren Sendern. Es schützt die journalistische Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen vor unzulässigen Eingriffen“, so AGRA-Sprecher Hubert Krech.

Zweck eines Redaktionsstatuts ist es, für eine demokratisch verfasste Gesellschaft die Rundfunkfreiheit öffentlich-rechtlicher Sender zu wahren und gegen Eingriffe von innen und außen zu schützen. Das Redaktionsstatut regelt die Rechte und Pflichten der journalistischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wird mit der Geschäftsführung vereinbart.

“Versuche politischer Einflussnahme und Angriffe auf die Unabhängigkeit sind abzuwehren. Es geht um die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung”, ergänzt Dieter Bornemann, Vorsitzender des ORF-Redakteursrates. “Das gilt für Deutschland, Schweiz und Österreich gleichermaßen.”

In der Schweiz stimmte die Bevölkerung letztes Jahr deutlich gegen eine Initiative, die die Abschaffung der Rundfunkgebühren verlangte. Priscilla Imboden, Vertreterin der Medienschaffenden der SRG: “Die öffentlich-rechtlichen Medienhäuser kämpfen europaweit mit ähnlichen Herausforderungen. Austausch und Zusammenarbeit sind unerlässlich zur Stärkung der Pressefreiheit.”

AGRA und Redakteursvertreter von ORF und SRG streben weitere Kooperationen mit öffentlich-rechtlichen Sendern in Europa an.

Das Muster-Statut für die Redaktionen steht zum Download bereit:

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AnsprechpartnerInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

  • Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (AGRA), Hubert Krech (ZDF), Julius Heeke (Radio Bremen), Gabi Probst (RBB), Sprecher@agra-rundfunk.de
  • ORF, Dieter Bornemann, Vorsitzender des Redakteursrates, dieter.bornemann@orf.at
  • Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM, Priscilla Imboden, SRG, priscilla.imboden@srf.ch

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Die AGRA ist die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle). Die Redakteursausschüsse sind jeweils gewählte Vertreter der Redakteure und setzen sich für die innere und äußere Pressefreiheit ein. Die Redakteursmitwirkung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt und ist in mehreren Bundesländern gesetzlich festgeschrieben.

Armin Wolf ist europäischer Journalist des Jahres – Nominierung auf Vorschlag der deutschen öffentlich-rechtlichen Journalisten


Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse AGRA freut sich über die Ernennung des österreichischen Kollegen Armin Wolf (ORF) zum europäischen Journalisten des Jahres. Die Vergabe wurde vom Prix Europa durchgeführt. Medienschaffende aus ganz Europa waren dazu aufgerufen, Nominierungsvorschläge zu machen.

Wir danken dem Prix Europa Steering Committee, dass sie auf unseren Antrag den herausragenden Kollegen entsprechend ausgezeichnet hat. Die Preisverleihung findet am Freitagabend in Potsdam im Rahmen der Prix Europa Preisverleihung statt, bei der 15 weitere Preise für die besten europäischen Fernseh-, Radio- und Digital Media Programme verliehen werden.

Die AGRA hatte Armin Wolf und den Chefredakteur des “Falter”, Florian Klenk, nominiert. Mit beiden Vorschlägen wollten die Redakteure von ARD, ZDF und Deutschlandradio das Engagement, die Professionalität und das Beharrungsvermögen der beiden Kollegen würdigen. Wolf und Klenk zeichnen sich durch ein klares Bekenntnis zum fairen, verlässlichen und sachorientierten Journalismus aus. Beide Journalisten wurden in den letzten Monaten von Populisten massiv angegangen.

Armin Wolf, Moderator der nächtlichen Nachrichtensendung „Zeit im Bild 2“, ist der bekannteste österreichische Fernsehjournalist. Seine Fragen sind ehrlich und kritisch, aber fundiert und nie ohne Grund. Wolf, der sich akribisch auf jedes Interview vorbereitet, wurde von führenden Mitgliedern der rechtspopulistischen FPÖ massiv kritisiert und war darüber hinaus verschiedenen Formen von Hass und Drohungen gegen seine journalistische Arbeit ausgesetzt.

Wir gratulieren unserem Kollegen Armin Wolf sehr herzlich!

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AGRA – Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse

Sprecher: Gabriela Mirkovic (NDR), Hubert Krech (ZDF), Heike Bade (MDR)

Kontakt: sprecher@agra-rundfunk.de; http://blog.agra-rundfunk.de
Die AGRA ist die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle). Die Redakteursausschüsse sind jeweils gewählte Vertreter der Redakteure und setzen sich für die innere und äußere Pressefreiheit ein. Die Redakteursmitwirkung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt und ist in mehreren Bundesländern gesetzlich festgeschrieben.

Öffentlich-rechtliche Journalisten schlagen österreichische Kollegen als Journalisten des Jahres vor

Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse AGRA schlägt die beiden österreichischen Kollegen Armin Wolf (ORF) und Florian Klenk (Falter) für die Auszeichnung als europäischen Journalisten vor. Die Wahl wird vom Prix Europa durchgeführt. Wir danken der Jury des Prix Europa, dass sie die beiden Kollegen auf die Short-List gesetzt haben, die heute veröffentlicht wurde. Der Journalist des Jahres wird Anfang Oktober in Potsdam gekürt. ( https://www.prixeuropa.eu/news/2019/10/01/teuropeanjournlistoftheyear2019-shortlistnominations-jwal3)

Die AGRA will mit dem Vorschlag das Engagement, die Professionalität und das Beharrungsvermögen der beiden Kollegen würdigen. Wolf und Klenk zeichnen sich durch ein klares Bekenntnis zum fairen, verlässlichen und sachorientierten Journalismus aus. Beide Journalisten wurden in den letzten Monaten von Populisten massiv angegangen.

Armin Wolf, Moderator der nächtlichen Nachrichtensendung „Zeit im Bild 2“, ist der bekannteste österreichische Fernsehjournalist. Seine Fragen sind ehrlich und kritisch, aber fundiert und nie ohne Grund. Wolf, der sich akribisch auf jedes Interview vorbereitet, wurde von führenden Mitgliedern der rechtspopulistischen FPÖ massiv kritisiert und war darüber hinaus verschiedenen Formen von Hass und Drohungen gegen seine journalistische Arbeit ausgesetzt.

Florian Klenk ist Chefredakteur der Wiener Zeitschrift „Der Falter“. Klenk ist bekannt für seine intelligenten und kritischen Fragen und Kommentare. Er wagt es, Themen zu berühren, vor denen andere Medien Angst haben, zu berichten.  Er führt ein engagiertes Team, das regelmäßig ausgezeichnete, selbst recherchierte Enthüllungen präsentiert. Auch er sieht sich massiven Angriffen ausgesetzt.

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AGRA – Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse

Sprecher: Gabriela Mirkovic (NDR), Hubert Krech (ZDF), Heike Bade (MDR)

Kontakt: sprecher@agra-rundfunk.dehttp://blog.agra-rundfunk.de

Die AGRA ist die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle). Die Redakteursausschüsse sind jeweils gewählte Vertreter der Redakteure und setzen sich für die innere und äußere Pressefreiheit ein. Die Redakteursmitwirkung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt und ist in mehreren Bundesländern gesetzlich festgeschrieben.